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Zwar gibt es keinen flächendeckenden Fachkräftemangel über alle Berufe und Regionen hinweg, jedoch haben sich die Fachkräfte-Engpässe in einigen Berufen verfestigt und betreffen inzwischen das ganze Bundesgebiet.

Besonders betroffen sind Berufe aus dem Handwerk, der Metall- und Elektroindustrie sowie dem MINT-Bereich. Darüber hinaus gehören auch einige Gesundheitsberufe, wie beispielsweise die Altenpflege schon sehr lange zu den Engpassberufen und weisen einen flächendeckenden Fachkräftemangel auf.

Vielerorts sind Probleme bei der Stellenbesetzung bereits zur Regel geworden, wie das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung in einer interaktiven Karte zeigt. Während im Jahr 2011 noch 43 Prozent aller Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben waren, waren im Jahr 2018 bereits 79 Prozent aller offenen Stellen in Berufen ausgeschrieben, in denen Fachkräfteengpässe bestehen (KOFA-Studie 2/2019).

Ein Grund für die sich zuspitzende Situation auf dem Arbeitsmarkt ist der demografische Wandel und die damit verbundene Alterung des Erwerbspersonenpotenzials: Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit, die sogenannten Babyboomer, gehen nach und nach in den Ruhestand, während deutlich weniger junge Menschen nachrücken. Da Jugendliche heute nicht nur weniger sind, sondern auch häufiger ein Abitur haben und studieren gehen, ist es insbesondere in Berufen, die einen Aus- oder Fortbildungsabschluss erfordern, immer schwieriger, geeignete Nachwuchskräfte zu finden. Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung erreichte daher die Nachfrage von Jugendlichen nach dualen Ausbildungsplätzen im Jahr 2019 einen neuen Tiefstand.

Gerade die Berufsausbildung ist gefragt

Dabei sind es gerade Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, die am häufigsten fehlen. Aber auch an Spezialisten mit Meister oder Bachelorabschluss und Experten mangelt es in bestimmten Berufsgruppen zunehmend. Der Gesundheitssektor – insbesondere die Alten- und Krankenpflege – sind stark vom Fachkräftemangel betroffen. Gerade der Bedarf an Altenpflegern wird mit zunehmender Alterung der Gesellschaft weiter steigen. Aber auch Berufsgruppen, für die eine technische oder handwerkliche Ausbildung nötig ist, mangelt es an qualifiziertem Personal. Im Expertenbereich fehlen neben Ärzten auch Ingenieure und Informatiker – wichtige Berufsgruppen, die die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands mitgestalten.

Zu den von Fachkräfteengpässen besonders betroffenen Bereichen zählen unter anderem:

  • Akademische Berufsgruppen in den Bereichen Medizin, Ingenieurwesen im Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik, IT und Softwareentwicklung und Programmierung
  • Handwerk: Elektroinstallation und -montage, Zerspanungstechnik, Kunststoffverarbeitung, Rohrleitungsbau, Schweißtechnik, Maschinenbau
  • Pflege: Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege

Daher muss die duale Ausbildung in Deutschland gestärkt werden. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Deshalb haben sich Bund, Bundesagentur für Arbeit, die Wirtschaft, Gewerkschaften und Länder Ende 2014 in der Allianz für Aus- und Weiterbildung zusammen geschlossen und diese im August 2019 erneuert. Gemeinsam wollen die Allianz-Partner noch mehr junge Menschen für einen der über 300 Ausbildungsberufe befähigen und gewinnen.

Im Süden mangelt es an Fachkräften – aber auch im Osten verschärft sich die Situation

Der Fachkräftemangel unterscheidet sich nicht nur nach Berufsgruppen – auch regional gibt es Unterschiede. So sind die wirtschaftsstarken Bundesländer im Süden Deutschlands besonders betroffen. In Bayern und Baden-Württemberg ist der Anteil an Stellen in Engpassberufen mit 86 bzw. 88 Prozent am größten, wie die KOFA-Bundesländersteckbriefe zeigen. Aber auch in Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz wird inzwischen mehr als jede achte Stelle in einem Engpassberuf ausgeschrieben.

Die interaktive Karte des KOFA verdeutlicht, dass die Engpässe nicht flächendeckend sind, aber bestimmte Regionen besonders hart treffen. © BMWK

 

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